Wer kennt das nicht? Bevor die Kaufentscheidung für ein bestimmtes Produkt gefallen ist, möchte man dieses erst genau unter die Lupe nehmen. Das gilt für hochwertige Konsumgüter, wie Möbel oder Autos, aber auch für industrielle Investitionsgüter wie Maschinen und Anlagen. Und genau dieses „Begutachten“ stellt Unternehmer vor Herausforderungen – vor allem wenn es sich bei den entsprechenden Gütern um Einzelstücke handelt, die nicht zur Vorführung zur Verfügung stehen.

Mit Augmented Reality lässt sich diese Herausforderung meistern. Diese Technologie ermöglicht die Verschmelzung der tatsächlichen Realität mit der erweiterten Realität, die dem Betrachter ergänzende Informationen zu den Produkten auf dem Tablet oder Smartphone anzeigt. Dadurch lässt sich jedes Printprodukt, egal ob Messekatalog, Printbroschüre oder Produktkatalog mit digitalem Content verknüpfen. Augmented Reality wird heute in den unterschiedlichsten Bereichen der Industrie eingesetzt.

Interaktive Produktpräsentationen auf Messen oder beim Kunden

Mit Augmented Reality kann man seine Produkte und deren Funktionsweise präsentieren, ohne sie physisch dabei zu haben – egal ob auf Veranstaltungen, Messen oder direkt beim Kunden. Das bietet sich immer dann an, wenn die Maschine oder Anlage aufgrund von Platzmangel nicht präsentiert werden kann.

Ganze Ausstellungsräume, Maschinen und Anlagen, aber auch der Blick ins Innere von Produkten, wird durch die Visualisierung mit Augmented Reality möglich. Die Möglichkeiten sind vielfältig und reichen vom Tischaufsteller mit Willkommensnachrichten, über Fotoböden, auf denen die Maschinen und Anlagen präsentiert werden, bis hin zum Rollup-Display, aus dem eine Person heraustritt und das Unternehmen vorstellt. So können Einblicke in Bereiche gegeben werden, die normalerweise in dieser Art nicht sichtbar wären. Gleichzeitig verfügt man über ein eindrucksvolles Werkzeug, um potentielle Kunden auf die Produkte aufmerksam zu machen, sie zu begeistern und nachhaltig in Erinnerung zu bleiben.

Visuelle Planungen von Prototypen

Viele Unternehmen im Bereich Maschinen- und Anlagenbau müssen komplexe Projekte planen und umsetzen, bei denen aufgrund des Unikat-Charakters ein hoher Testbedarf entsteht. Gerade bei der „Stückzahl 1“ steigt die Notwendigkeit eines umfangreichen Prototypings. So lassen sich „böse“ Überraschungen bei Montage, Inbetriebnahme oder Wartung der Maschine vermeiden. Denn häufig treten Konstruktionsfehler oder falsch angelegte Komponenten erst bei der Montage des Prototyps auf. Um dieser Problematik vorzubeugen, bedarf es eines integrierten Simulationskonzeptes, das die Maschine als Ganzes betrachtet und alle seine Komponenten digital abbildet.

Forschungsprojekt im Bereich der virtuellen Realität

Hardware-Prototypen sind jedoch beschränkte Ressourcen, teuer in der Erstellung und stehen in der Regel erst im fortgeschrittenen Entwicklungsprozess zur Verfügung. Dennoch sind genau diese Hardware-Prototypen für die Entwicklung, die Schulung von Service-Mitarbeitern und Bedienern oder den Vertrieb unabdingbar. Aus der langjährigen Zusammenarbeit zwischen Neuland-Medien und der Universität Bielefeld ist ein Forschungsprojekt im Bereich der virtuellen Realität entstanden. Der Ansatzpunkt dieses Forschungsprojektes ist der steigende Bedarf an Darstellungs- und Interaktionsmöglichkeiten mit virtuellen Hardware-Prototypen. Soll heißen: Es können mehrere Personen zur gleichen Zeit und unabhängig vom Standort an ein und denselben Prototypen entwickeln. Dieser kann zudem in die virtuelle Welt projiziert werden, um ihn dort zu „begehen“ und zu besprechen. Ein gemeinsames Forschungsprojekt mit der Universität Bielefeld zielt darauf ab, dass mehrere Personen in einem virtuellen Raum einen Prototypen besprechen und sich dabei im Raum gegenseitig sehen können. Dies ermöglicht eine real erscheinende Interaktion zwischen allen Beteiligten und dem Prototypen.

Der Service von morgen: Digitale Reparaturanleitungen

Für Unternehmen im produzierenden Gewerbe sind kurze Maschinenstillstände durch schnelle Wartungen und Reparaturen von enormer Bedeutung. Die immer komplexer werdenden Maschinen und Anlagen verlangen zunehmend hochqualifizierte Mitarbeiter und sofort verfügbare Daten. Kann der eigene Techniker die Wartung oder Instandhaltung nicht selbst vornehmen, muss er auf teure externe Ressourcen zurückgreifen. Dadurch wird die Reparatur unnötig in die Länge gezogen, was zugleich Folgen für den laufenden Produktionsprozess hat und zudem weitere Kosten verursacht.

Dank Augmented Reality kann der eigene Servicetechniker die Ursache für den Defekt schnell finden und beheben. Auf dem Display eines Tablets kann der Techniker die defekte Komponente direkt vor Ort ausfindig machen und erhält zeitgleich alle wichtigen Informationen für die schnelle Behebung des Fehlers. Mussten die Servicetechniker früher in endlosen Handbüchern blättern, so können sie jetzt schnell am Ort des Geschehens ihre Arbeitsschritte und zugehörige Informationen angezeigt bekommen.

Aber nicht nur der Kunde, bei dem die Maschine vor Ort steht, profitiert von der erweiterten Realität, sondern auch der Lieferant, der einen Servicetechniker stellt. In Zeiten des Fachkräftemangels kann der Lieferant seinen Service schnell und zuverlässig garantieren und seinen Kunden künftig noch schneller helfen. Zudem halten sich die Personalkosten durch die „virtuelle“ Unterstützung in Grenzen, da beispielsweise weniger Überstunden und Wochenend-Arbeiten anfallen.

Fazit

Augmented Reality eignet sich hervorragend für interaktive Präsentationen, visuelle Planungen sowie digitale Reparaturanleitungen industrieller Maschinen und Anlagen. Die Darstellung wichtiger Informationen am Ort des Geschehens, immer mit Bezug zum Produkt, sind entscheidende Argumente für das Werkzeug der erweiterten Realität. Richtig eingesetzt, kann Augmented Reality Zeit und Geld sparen und zugleich für eine multisensuale Kundenansprache sorgen.


Pressemitteilung als PDF: Augmented Reality Lösungen für die Industrie