Mit Printprodukten wie Flyern, Broschüren oder Produktkatalogen geben Unternehmern Ihren Kunden etwas in die Hand. Mit Plakaten erregen sie die Aufmerksamkeit ihrer Kunden. Aber was wäre, wenn diese Printprodukte zum Leben erwachen? Wenn sie interaktiv werden? Wenn sich wie von Zauberhand auf einem Bild ein Video entwickelt, dass sich genau auf der Fläche dieses Bildes abspielt. Wenn die abgebildete Person zu sprechen beginnt und sich scheinbar aus dem Bilderrahmen entfernt? Was im ersten Moment vielleicht nach unwirklicher Zukunftsvision klingt, ist bereits Realität. Magie ist dafür nicht nötig, ein Smartphone oder ein Tablet mit Kamera und die dazugehörige App (z. B. „Wikitude“) genügen.

Augmented Reality (dt. „Erweiterte Realität“, kurz AR) heißt die Methode, um die in den Bildern versteckten Inhalte zu entdecken. Beim Augmented Reality geht es darum, dem Anwender zusätzlich zu den realen Wahrnehmungen weitere Informationen zur Verfügung zu stellen. Dabei besteht zwischen der Wahrnehmung und den Zusatzinformationen eine Echtzeit-Interaktion.

Spannend ist Augmented Reality auch im Marketingbereich. „Mit der erweiterten Realität, bieten wir unseren Kunden ein weiteres Marketingwerkzeug, das die Tür in eine neue Welt der multimedialen Informationen und Interaktionen öffnet – und das überraschend und praxisnah zugleich“, erklärt Christian Terhechte, Geschäftsführer der Internetagentur Neuland-Medien GmbH & Co. KG aus Rheda-Wiedenbrück und weiter: „Augmented Reality verknüpft Print-Kampagnen mit den Möglichkeiten, die sonst nur das Internet mit Video, Sound und interaktiven Inhalten bietet.“

Auch die großen Unternehmen unserer Zeit sind längst auf den AR-Zug aufgesprungen. So nutzt zum Beispiel die schwedische Möbelkette Ikea Augmented Reality bereits intensiv zu Marketingzwecken. Der Kunde ist mithilfe der App in der Lage, Möbel virtuell in sein Wohnzimmer zu stellen oder sein Büro komplett neu einzurichten. Diese App wurde mittlerweile von 8,5 Millionen Nutzern heruntergeladen. Das ist mutmaßlich nur der erste Vorgeschmack auf das, was mit der erweiterten Realität für den ‘normalen’ User in der täglichen Anwendung möglich ist und vor allem in der weiteren Entwicklung noch möglich werden kann.

Wird die Nutzung dieses neuen Trends also schon schnell zum festen Bestandteil unseres täglichen Lebens? Es sieht ganz danach aus – zumindest ist er schon jetzt jedem User von App-fähigen Geräten zugänglich. Weltweit nutzten seit Januar 2015 schon 10 Prozent der mobilen User zwischen 18 und 64 Jahren eine App mit AR-Funktion. Frankreich und Großbritannien liegen mit 13 und 11 Prozent in der Nutzung dieser Apps aktuell noch vor den USA mit 9 Prozent. Deutschland liegt derzeit bei 8 Prozent. Schätzungen zufolge soll die Zahl von 60 Millionen Augmented-Reality-Nutzern weltweit im Jahr 2013, bereits im Jahr 2018 bei 200 Millionen liegen.

AR bereitet nicht nur Lösungen für einen unkomplizierteren Alltag, sondern auch Gamern eine Menge Spaß. Es führt die Spielebranche in eine ganz neue Dimension von Möglichkeiten. Die Google-Tochter Niatic brachte bereits im Dezember 2013 das kostenlose Augmented-Reality-Adventure-Game ‘Ingress’ auf den Markt. Eng gekoppelt an Google-Maps erfasst das System den Standort des Users und so wird die eigene Stadt ganz einfach zum Spielfeld. Heute spielen weltweit bereits rund sieben Millionen Nutzer auf ihren mobilen Geräten mit. Auch in Deutschland finden Events statt, in denen die Spieler an einem Ort zusammenkommen und gemeinsam in die virtuell-reale Welt abtauchen.

Die Verschmelzung von Web und Realität wird besonders deutlich, wenn man bedenkt, dass bei der Übertragung von Fußballspielen schon länger mit komplizierten Visualisierungen gearbeitet wird und es für den Zuschauer schon normal zu sein scheint, wenn die exakte Entfernung zum Tor anhand von graphischer Darstellung wie selbstverständlich über den Bildschirm flimmert. Im Tourismus zum Beispiel könnte AR schnell zur normalsten Sache der Welt werden. Man scannt ein Gebäude mit dem Smartphone und schon erscheinen Information darüber auf dem Screen. Man könnte überdies seine Route vor der Reise schon mal virtuell ablaufen oder von seinem aktuellen Standpunkt aus ganz einfach die umliegenden Attraktionen, sichtbar in 3D mit ausreichender Zusatzinformation, ausfindig machen.

AR kann viele alltägliche Dinge erleichtern und kann wegen ihrer Vielfältigkeit für jede Art von Nutzer interessant sein. Bis jetzt gilt Augmented Reality noch als Sache der frühzeitigen Nutzer und Technikexperten und steht am Anfang der Entwicklung. Jedoch steht für viele fest, dass Augmented Reality, nicht mehr weit von der Massentauglichkeit entfernt, in den Startlöchern auf ihren Einsatz wartet. Besonders weil auch Apple schon auf diese neue Technik aufmerksam geworden ist und in diesem Jahr den Marktführer Metaio, ein deutsches Software-Startup aus München, aufgekauft hat.


Pressemitteilung als PDF: Wenn Web und Realität eins werden