Unternehmen, die das Bildernetzwerk Pinterest noch nicht in ihre Social Media Strategie verankert haben, sollten spätestens jetzt darüber nachdenken. Schließlich war Pinterest 2014 mit einem Wert von 97 Prozent das am schnellsten wachsende soziale Netzwerk. Auch die Userzahlen und die Zeit, die User auf Pinterest verbringen, steigen stetig an. In Deutschland gehört Pinterest neben Facebook, Twitter und Instagram zu einer festen Größe in den sozialen Netzwerken.

Aufgrund dieses Erfolges wird Pinterest mehr und mehr für Unternehmen interessant. Aber wie können diese Pinterest für sich nutzen? Mit unserem Pinterest-Leitfaden für Unternehmen möchten wir Ihnen zunächst die wichtigsten Funktionen dieses Netzwerkes vorstellen, bevor wir auf die konkreten Möglichkeiten für Unternehmen eingehen.

Was ist eigentlich Pinterest?

Pinterest lässt sich am einfachsten als virtuelle, interaktive Pinnwand erklären. Der Name Pinterest ist übrigens ein Kofferwort, zusammengesetzt aus Pin, was so viel wie etwas anpinnen bedeutet und Interest, also Interesse.

Bei Pinterest geht es um das Entdecken und Erleben von Inhalten. „Visuelles Bookmarking“ ist hier das Stichwort. Oder wie Pinterest es selbst definiert: „Pinterest ist ein Ort, an dem du dir Ideen von Gleichgesinnten für all deine Projekte und Interessen holen kannst.“

Schreiben Sie beispielsweise für einen Modeblog oder sind selbst Modehersteller, dann können Sie ein Foto von einer Jeans an Ihre Pinnwand pinnen, das Sie auf Ihrer Internetseite veröffentlicht haben. Pinterest-Nutzer, die sich für Jeans interessieren, werden so auf Ihr Foto aufmerksam und pinnen es. So können Sie Pinterest bequem dafür nutzen, Ihre eigenen Produktfotos hochzuladen und über Pinterest zu streuen.

Jeder Nutzer hat die Möglichkeit sich eine Pinnwand zu seinen persönlichen Interessen zu erstellen und diese anderen zur Verfügung zu stellen. Aber nicht nur das: Die User können auch in vorhandenen Pins der anderen Nutzer stöbern und diese im eigenen Netzwerk teilen. Ähnlich wie bei Twitter können die Mitglieder anderen Nutzern folgen und so über neue Eingänge auf deren Pinnwänden, auch „Boards“ genannt, informiert werden.

Mit seinem Schwerpunkt auf Fotos und Bildern ist Pinterest das ideale Netzwerk für Smartphone-Besitzer. Denn diese können aufgenommene Fotos direkt von unterwegs mit anderen auf Pinterest teilen.

Was sind Pins?

© Pinterest.com/Screenshot

Pins sind visuelle Lesezeichen, die in der Regel mit der Webseite verknüpft sind. Der Nutzer speichert zunächst zwar nur den Pin, kann aber später wieder darauf zurückkehren, um beispielsweise mehr darüber zu erfahren, wie ein Gericht zubereitet wird, das gepinnt wurde, oder wo man den gepinnten Artikel kaufen kann. Daher sollte bei neuen Pins stets darauf geachtet werden, dass ein Link eingebunden wird. Schließlich lebt Pinterest von der organischen Viralität. Besonders bei produktbezogenen Pins ist das enorm wichtig, um die potentiellen Kunden direkt zum Produkt und möglicherweise sogar zur Kaufoption zu leiten.

Hier sehen Sie einen Beispiel-Pin zum Thema Mallorca – eine schöne Inspiration für den nächsten Urlaub.

Wie funktionieren Pinnwände?

Pins können auf den von Ihnen erstellten virtuellen Pinnwänden zu unterschiedlichen Themen gespeichert werden. Ideal um die verschiedenen Facetten Ihres Unternehmens oder Ihrer Marke darzustellen. Dabei sollten Sie darauf achten, dass Sie jeder Pinnwand einen eindeutigen Namen und einen ansprechenden Cover-Pin zuweisen. So können sich die Pinterest-Nutzer schnell ein Bild davon machen, welche Inhalte die einzelnen Pinnwände enthalten. Erstellen Sie zudem für jeden Pin eine gut durchdachte Beschreibung mit den passenden Schlagwörtern, damit Ihre Inhalte interessanter werden und vor allem leichter gefunden werden. Im Idealfall pinnen Sie immer mehrere Pins gleichzeitig, die zusammen eine Geschichte erzählen. Denn ein Pin eines tollen Kleidungsstückes neben dem Ort, der den Designer zu diesem Stück inspiriert hat, erregt mehr Aufmerksamkeit, als das reine Produktfoto.

Das Hochladen von Pins ist nur eine Option – gängiger ist das sogenannte Repinnen. Beim Repinnen werden Pins von anderen Nutzern auf einer thematisch passenden Pinnwand gespeichert und so auf dem eigenen Pinterest-Profil geteilt.

 

Hier eine Beispiel-Pinnwand zum Thema WebDesign. Über den „Folgen“-Button, erhalten Sie alle neuen Pins dieser Pinnwand im Newsfeed.

Was ist der Nutzen für Unternehmen?

Während auf Twitter in Echtzeit und meist spontan kommuniziert wird, auf Facebook aktuelle und vergangene Ereignisse geteilt werden, wird auf Pinterest eher zukunftsorientiert gepinnt. Sprich: Die Nutzer speichern hier in der Regel Dinge, die sie in der Zukunft erleben oder kaufen möchten. Und genau hier liegt das Potenzial für Unternehmen – denn hinter jedem Pin kann das firmeneigene Produkt und eine mögliche Kaufentscheidung liegen.

Best-Practice-Cases: Beispiel Sony

In den Pinterest Success Stories finden Sie zahlreiche Use-Cases, die anschaulich beschreiben, wie große Marken bereits ihre Zielgruppen über die Pinnwände ansprechen.

Die Firma Sony bietet seiner Zielgruppe einen Pinterest-Newsletter und verschiedene Pinnwände, an denen die User selbst Bilder posten können die mit Sony-Produkten aufgenommen wurden. Der Newsletter enpfiehlt bestimmte Pinnwände, wo neue Dinge gepinnt wurden. Nach den Angaben von Pinterest verzeichnet dieser Newsletter sehr gute Öffnungs- und Response-Daten.

© Pinterest.com/Screenshot

 

Lesetipp: In einem ihrer aktuellen Beiträge stellt die INTERNET WORLD Business die schönsten Profile von Marken und Unternehmen vor.