Begriffe wie Front-End, Back-End, CSS oder HTML haben wir vielleicht alle schon mal gehört. Aber was ist das eigentlich genau? Wir haben unsere Programmierer einfach mal danach gefragt.

Was ist der Unterschied zwischen Front-End und Back-End?

Front-End ist größtenteils HTML und CSS – also der optische Stil von Internetseiten. Back-End-Programmierung beschäftigt sich dann damit, Funktionen bereitzustellen oder Variablen für das Front-End Design aufzubereiten.

Ihr beschäftigt euch viel mit Content-Management-Systemen (CMS). Welche sind das genau?

Tobias Brandt: WordPress, Joomla und Typo3.

WordPress ist eine freie Webanwendung zur Verwaltung der Inhalte einer Website, ist als Blogsoftware entstanden und ist im Laufe der Zeit zum CMS-System geworden. Der Vorteil bei WordPress ist, dass es einfach zu erlernen ist und die Usability ist im Vergleich zu den anderen Systemen am angenehmsten.

Joomla ist ähnlich wie WordPress. Allerdings schon als CMS entwickelt worden. Joomla ist mit Sicherheit ein Schwerpunkt aber für Nutzer schwer zu verstehen und hat eine recht hohe Einarbeitungszeit.

Typo3 ist die Königsklasse und wurde von Kasper Skårhøj entwickelt. Der Däne hat sich quasi ein Jahr lang eingeschlossen und entwickelt. Man benötigt für das System eine eigene Programmier- und Skriptsprache um überhaupt administrieren zu können. In den neuen Versionen ist das jedoch weniger geworden. Typo3 eignet sich für mittelgroße bis große Webseiten. Für Seiten mit wenigen Unterseiten ist Typo3 viel zu mächtig, denn dann würde man im Endeffekt nur fünf Prozent des Systms nutzen. Es gibt eine Faustregel: Wer sich ein halbes Jahr mit Typo3 beschäftigt kann ein wenig rumdaddeln, nach einem Jahr kann er kleine Webseiten erstellen und erst nach fünf Jahren ist er in der Lage auch größere Projekte damit umzusetzen. Neuland-Medien bietet Typo3 an und es wird auf jeden Fall weiterentwickelt.

Alle drei Systeme sind freie Softwares und stammen aus dem Open-Source-Bereich. Sie werden von der Community weiterentwickelt.

Plugins bei WordPress – Was heißt das?

Tobias Brandt: Die Plugins sind Erweiterungen des Systems, um es benutzerspezifisch aufblähen zu können. Zum Beispiel durch Bildgalerien, ein Lexikon oder Shopmodule. Die Richtlinien dafür gibt WordPress vor. Neuland-Medien arbeitet viel mit WordPress und wir sind in der Lage Plugins zu erstellen.

Was sind Datenbankverknüpfungen?

Tobias Brandt: Man hat auf der einen Seite den Server und auf der anderen Seite den Client, also den Benutzer des Computers mit dem Browser. Was bei dem Browser dargestellt wird ist HTML und CSS. Klickt man auf etwas, wird eine Anfrage an den Server gesendet und dort kommt dann PHP zum Einsatz, was diese Anfrage (z. B. ein Link oder ähnliches) abwickelt und dann entsprechend dem Inhalt aus den Datenbanken zieht. Das Ganze wird in HTML und CSS aufbereitet und zurück zum Browser geschickt, wo es dann wiederum interpretiert wird.

Was ist PHP?

Tobias Brandt: PHP ist eine Programmiersprache, früher fäschlicherweise als Skriptsprache bezeichnet, die hauptsächlich zur Erstellung dynamischer Webseiten oder Webanwendungen verwendet wird.Sie hat sich mächtig weiterentwickelt.

Früher wurde viel individuell programmiert und nicht mit PHP. Das waren dann statische Seiten die nur vom Entwickler im Programm editiert werden konnten. Heute wird jedoch viel mit PHP gearbeitet. Auch Facebook setzt PHP ein und auch eBay hat PHP mal genutzt. 60 bis 70 Prozent der dynamischen Internetseiten verwenden heute PHP. Es gilt als allgemeine Schnittstelle zwischen Datenbank und Browser.

Wir setzen generell MySQL-Datenbanken ein, die auch aus dem Open-Source-Bereich kommen, mittlerweile gehören sie aber nicht mehr in diesen Bereich.

Was sind CSS-Anpassungen?

Tobias Brandt: Cascading Style Sheets, also kaskadierende Stilvorlagen. Das sind Auszeichnungssprachen oder Darstellungssprachen und keine Programmiersprachen in dem Sinne. In Verbindung mit HTML ergibt CSS das Grundgerüst einer Webseite.

Jörg, du bist der Experte für Joomla. Was ist das Besondere für dich?

Jörg Westarp: Jemand aus meiner damaligen Klasse hat mit dem Vorgängersystem Mambo gearbeitet. Später wurde Mambo also zu Joomla und wurde von der Community übernommen und entwickelt. Seitdem ist es eins der führenden Systeme und ich benutze es schon seit fast zehn Jahren. Ich bin damit quasi gewachsen und es war das erste System, das ich benutz habe. Bei Neuland-Medien habe ich dann angefangen mich auch mit WordPress zu beschäftigen. Mittlerweile überwiegt WordPress bei meiner Arbeit deutlich. Joomla betrifft meistens nur die größeren Seiten. Ich persönlich finde Joomla besser als WordPress, da bin ich allerdings der Einzige. Das liegt aber einfach daran, dass ich damit am Besten umgehen kann und es mir besser liegt. Für mich ist Joomla besser strukturiert. Jeder hat eben so seine Favoriten. Kunden stehen eher auf WordPress.

Was kannst du zum Thema Responsive Design erzählen?

Jörg Westarp: Bei Responsive Webdesign geht es eigentlich darum, dass sich die Seite dynamisch an den Browser anpasst. Das hat fälschlicherweise nicht zum Ziel, dass man es für die verschiedenen Geräte wie Handy, Tablet oder PC anpasst, sondern einfach für alle möglichen Größen – zum Beispiel auch für die Playstation. Wobei das die pure Theorie ist. Am Ende macht man es doch für die Geräte. Der Kunde hat eben immer ein spezielles Gerät vor sich, auf dem alles passen soll. Im Grunde sollte man aber nur mit Prozentwerten arbeiten, sodass alles immer relativ zueinander steht, je nach Größe des Screens. Das ist nur leider in der Praxis schwierig umzusetzen.

Was ein guter Programmierer auf jeden Fall mitbringen sollte, warum sie diesen Beruf gewählt haben und was für unsere Programmierer das Besondere daran ist, erfahrt ihr im zweiten Teil des Interviews.