Bislang wurde unser Blickwinkel bestimmt durch das, was die Macher der Videos für uns vorgesehen hatten. Jetzt bietet YouTube uns die Option neue Blickwinkel zu entdecken. Eine neue Funktion ermöglicht das Hochladen von 360-Grad-Videos. Diese Videos geben dem Zuschauer den Rundumblick, welcher beliebig gedreht und gewendet werden kann. Der Zuschauer ist also mittendrin statt nur dabei.

360 Grad – Neue Blickwinkel

Im Januar diesen Jahres kündigte die Video-Plattform YouTube an, dass eine neue Funktion für 360-Grad Videos verfügbar werden soll. Bereits im März war diese dann für den Google Chrome Browser und für die YouTube-App für Android veröffentlicht worden. Mittlerweile ist die Funktion aber auch für die Apple-Geräte integriert.

So können Sie beispielsweise zum Formel-1-Piloten ins Cockpit steigen oder an bei dem Festival dabei sein, für das Sie keine Tickets mehr bekommen haben. Die 360-Grad-Funktion eröffnet eine Menge neuer Möglichkeiten des Entertainments.

Wie funktioniert’s?

Wir haben ein paar YouTube-Beispiele zum Ausprobieren zusammengestellt – wichtig dabei:

bei Verwendung des Smartphones:

  • nur über die neueste Version der YouTube-App verfügbar
  • Perspektive verändern durch Bewegen des Smartphones oder wischen

bei Verwendung des Desktop-Computers:

  • nur über den Google-Chrome-Browser verfügbar
  • am linken oberen Rand des Videos befindet sich das Tool, mit dem man den Blickwinkel mit Maus oder den WASD-Tasten beliebig verändern kann

Fernseh-Show:

Formel 1:

Travel:

Tomorrowland 2014:

Cardboards

Besonders für User von Virtual-Reality-Brillen, kurz VR-Brillen, ist die Funktion ein Erlebnis. Mittlerweile unterstützt YouTube aber auch das sogenannte Google Cardboard und bietet damit eine Alternative zu den VR-Brillen. Das Cardboard selbst gibt es bereits für unter fünfzehn Euro. Das Smartphone wird darin befestigt und anschließend wird das Cardboard wie eine Brille aufgesetzt oder vor die Augen gehalten. Um die Funktion auf dem Smartphone zu starten, klicken Sie auf das Cardboard-Symbol rechts am unteren Rand des Videos. Das Video wird neu geladen und für unsere Augen werden nun zwei leicht unterschiedliche Bilder angezeigt, um den räumlichen Effekt zu schaffen. Auch für dieses Erlebnis ist allerdings wieder die neueste Version der YouTube-App ein Muss.

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Quelle: Google Cardboard

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Quelle: FastCompany.com

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Erstellen und Hochladen von 360-Grad-Videos

Um Videos im 360-Grad-Format zu erstellen, sind entweder spezielle Kameras nötig, wie zum Beispiel die Ricoh Theta M15 oder die Kodak SP360. Eine andere Option bieten mehrere Kameras (z. B. sechs GoPros), die am Ende die verschiedenen Bilder passend zu einem 360-Grad-Rundumblick zusammenfügen. Außerdem benötigt man für mehrere Kameras spezielle Stative oder Gehäuse. Das Erstellen von 360-Grad-Videos kann somit natürlich eine relativ kostspielige Angelegenheit werden.

Um das Video später YouTube-tauglich zu machen, muss die App ‘360 Video Metadata’ verwendet werden, die das Video zu einer 360-Grad-fähigen Datei umwandelt. Danach kann das Video hochgeladen werden. Bearbeitungen mit dem YouTube-Video-Editor oder anderen Optimierungstools, sowie mobilen Apps, sind nicht möglich, da diese 360-Grad-Videos nicht unterstützen.

Fazit

Auf YouTube gibt es bisher noch relativ wenig Videos mit einem 360-Grad-Blickwinkel, jedoch ist es für den Zuschauer ein ganz neues Video-Erlebnis, was zudem einen Wow-Effekt auslöst. Die Funktion vermittelt ein Gefühl des Dabeiseins und verschafft dem User die Möglichkeit mittendrin zu sein. Die Cardboard-Funktion legt dazu nochmal einen drauf und versetzt den Zuschauer mit den zwei leicht unterschiedlichen Bildern noch tiefer ins Geschehen. Die Funktion macht also wirklich eine Menge Spaß und bietet viele neue Möglichkeiten. Man darf sicher gespannt sein, was als Nächstes kommt.